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"Den Menschen so begegnen, wie Jesus es getan hat."

Pfarrer Robert Sauer feierte sein 30-jähriges Priesterjubiläum.

Vor 30 Jahren, am 27. Februar 1993, wurde Robert Sauer in Würzburg vom damaligen Bischof Paul-Werner Scheele zum Priester geweiht. Dieses Jubiläum feierte Pfarrer Sauer, Leiter unserer Pfarreiengemeinschaft Zum guten Hirten und regionaler Priesterreferent, am letzten Februarsonntag in der Herz-Jesu-Kirche.

Rund 250 Gläubige waren zum feierlichen Gottesdienst und zum anschließenden Stehempfang im Pfarrsaal gekommen. „Ich danke für jeden Einzelnen, der da ist!“ begrüßte der 60-Jährige die Gemeinde und zahlreiche Gäste, darunter seine Eltern sowie Besucher aus Hösbach, wo der Priester 17 Jahre lang tätig war. An Pfarrer Sauers Seite stand am Altar neben Kaplan Benjamin Schimmer, Gemeindereferentin Eva Meder-Thünemann und einer großen Ministrantenschar auch Dr. Jürgen Lenssen. Der emeritierte Würzburger Domkapitular war vor 30 Jahren Pfarrer in Robert Sauers Heimatgemeinde Glattbach und hatte dort mit ihm den Primizgottesdienst gefeiert.

Er wolle hier keinen „Jubelgottesdienst“ zu seinem Jubiläum feiern, sondern vielmehr zurückblicken auf seinen Weg, auf Schönes, aber auch auf vergossene Tränen, die es durchaus gegeben habe. „Alles andere wäre Schönmalerei“, sagte Pfarrer Sauer in seiner sehr persönlichen Predigt. Egal, welcher Berufung ein Mensch folge, welchen Lebensweg er einschlage, stets müsse er sich die Frage stellen: Was oder wer trägt mich? Wer gibt mir Mut und Kraft. „Mit Gottes Hilfe bin ich bereit“, so laute ein Satz in der Weiheliturgie, den Robert Sauer vor 30 Jahren auch gesprochen hat. Niemals, so erzählte er, hätte er die Heraus- und teilweise auch Überforderungen seines Priesteramts aus eigener Kraft bewältigen können. „Gott war es, der mir immer wieder auf- und weitergeholfen hat, gerade auch durch dunkle Stunden.“ Und es sei die Hilfe von Menschen gewesen, die ihn begleitet hätten. „Es gab unzählige Menschen, die immer wieder mitgeholfen haben, dass man als Pfarrer weitergehen konnte. Und die auch nicht nur den Priester, sondern den Menschen Robert in mir gesehen haben“, erinnerte sich Sauer. Er dankte ganz besonders seinen Eltern für deren Liebe und Unterstützung.

Als Primizspruch hatte sich Pfarrer Sauer vor 30 Jahren einen eher ungewöhnlichen Text ausgesucht: Im Johannesevangelium geht es um die Auferweckung des Lazarus, hier heißt es: „Jesus sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? – „Herr, komm und sieh.“ Da weinte Jesus.“ Diese Passage zeige die menschenfreundliche Seite Jesu, sein Mitgefühl, seine zutiefst menschliche Regung. All dies habe ihn in seinem Priestersein stets angerührt und inspiriert. Pfarrer Sauer appellierte an die Gemeinde und die Kirche, den Menschen wieder mehr in den Blick zu nehmen, so, wie er ist, ohne Vorurteile, ohne Auszugrenzen. Auch im Denken der Kirchenoberen müsse sich hier etwas ändern, Kirche dürfe nicht in völlig aufgeblähten Strukturen aufgehen. „Es müssen wieder mehr Menschen eine Heimat in unserer Kirche finden. Wir müssen den Menschen so begegnen, wie Jesus dies getan hat.“

Im Namen des gesamten Seelsorgeteams beglückwünschte Kaplan Benjamin Schimmer Pfarrer Sauer zu seinem Jubiläum, ihm schlossen sich die Ministrantinnen und Ministranten sowie die Vorsitzende des gemeinsamen Pfarrgemeinderats, Birgitta Dahedl an, die auch im Namen der Kirchenverwaltungen sprach. Der Gottesdienst wurde musikalisch umrahmt von Monika Pfaff (Orgel) und Wolfgang Huhn (Trompete). Im Anschluss waren alle Besucher eingeladen zum Stehempfang im Pfarrsaal, den der der Festausschuss des PGR vorbereitet hatte.  comü

Zur Person: Robert Sauer

Robert Sauer wurde 1963 in Aschaffenburg geboren und wuchs in Glattbach auf. 1993 wurde er zum Priester geweiht, Stationen seines Wirkens waren Karlstadt, Marktheidenfeld, Mömbris, Gunzenbach und Hösbach. Von dort wechselte er nach 17 Jahren ins bisherige Dekanat Aschaffenburg-Ost, wo er mitarbeitender Priester war. 2021 hat Bischof Franz Jung ihn zum Ordinariatsrat und mit halber Stelle zum regionalen Priesterreferenten für die Region Aschaffenburg ernannt.  Seit März 2022 ist der gebürtige Aschaffenburger, der in Glattbach aufgewachsen ist, mit halber Stelle Pfarradministrator der Pfarreiengemeinschaft „Zum Guten Hirten“. comü


 

    

    

 

 

 

 

 

 

 

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